Ehrenamt mit Familienanschluss
Projekt „Lippstädter Senioren für Kinder“ geht an den Start
Lippstadt. Begegnung zwischen den Generationen: Das Büro für bürgerschaftliches Engagement der Stadt Lippstadt bringt in Kooperation mit dem Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) das Projekt „Lippstädter Senioren für Kinder“ (LiSeKind) an den Start. Im Rahmen des Projekts können ältere Lippstädter „Ersatzoma“ oder „Ersatzopa“ für Kinder sein, die keine Großeltern haben oder diese nicht so oft sehen können. Davon profitieren auch die Eltern der Kinder, die dadurch im Alltag entlastet werden.
„Das Projekt ist auf Gegenseitigkeit ausgerichtet. Gerade älteren Menschen kann der Kontakt zu Kindern viel geben – vor allem wenn sie selbst keine Enkel haben oder diese nur selten sehen“, erläuterte Anita Polder vom Büro für ehrenamtliches Engagement anlässlich des Projektstarts. Damit beide Seiten von dem ehrenamtlichen Engagement profitieren können, wird bei der Vermittlung viel Wert auf die Wünsche der Beteiligten gelegt: „Wir ermitteln anhand von Fragebögen, wer wann Zeit hat und welche Hilfe besonders gewünscht wird, zum Beispiel Vorlesen für die Kinder oder Hilfe bei den Hausaufgaben“, erklärte Polder weiter. Bis der Einsatz bei der Familie beginnt, kann deswegen etwas Zeit vergehen. „Wir möchten, dass es passt – auch menschlich“, bekräftigte Ute Stockhausen, Geschäftsführerin des SkF. Gemeinsam mit ihren Kolleginnen betreut sie die „Ersatzgroßeltern“ und Familien und ist jederzeit Ansprechpartner bei Fragen oder Problemen. Gleichzeitig bietet das SkF auch fachlich Unterstützung in Form von Informationsabenden und Schulungen an, beispielsweise zur „Ersten Hilfe am Kind“ oder der frühkindlichen Entwicklung. Aus Erfahrungen mit dem Projekt „Lippstädter FamilienbegleiterInnen“ (LiFaBI), bei dem Ehrenamtliche Familien im Alltag unterstützen, wissen die Mitarbeiterinnen des SkF: Der Austausch ist das Wichtigste.
Wichtig ist auch der Rahmen des ehrenamtlichen Engagements: „Die Hilfe soll nicht als Ersatz für Kinderbetreuung oder Tagespflege dienen“, erklärte Werner Kalthoff, Fachdienstleiter Soziales und Integration der Stadt Lippstadt. Deswegen werden vor Beginn des „Einsatzes“ Vereinbarungen zwischen dem Ehrenamtlichen und der Familie getroffen, in denen festgehalten wird, wie die Unterstützung konkret aussehen soll. Nicht ausschlaggebend ist der zeitliche Umfang: „Jeder bringt sich so ein, wie er kann. Das können fünf Stunden in der Woche sein oder 15“, betonte Polder.
Wer sich für das Projekt interessiert und aktiv werden möchte, kann sich beim Büro für bürgerschaftliches Engagement oder direkt beim SkF melden. Anita Polder freut sich schon auf die ersten Bewerber: „Im Idealfall entsteht durch das Projekt ein „Ehrenamt mit Familienanschluss“ – eine richtig schöne Sache.“
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