Anhaltende Trockenheit fordert Natur heraus

Andreas Ferch, Ute Ehring, Sabine Hense-Ferch, Thomas Bollwerk-Reichwein, Ulrike Grundmann, Doris Fockers und Claus Lößmann (v.l.) wollen sich gemeinsam mit weiteren Nachbarn verstärkt um die Bäume in ihren Straßen kümmern. Von Christian Kleineheilmann (l.) und Fabian Nienaber (r.) vom städtischen Fachdienst Grünflächen, Spielen und Sport erhielten sie dafür jetzt die passenden Bewässerungssäcke. Hannah und Bruno Lößmann befüllten den ersten Sack direkt mit Wasser. Foto: Stadt Lippstadt

Anwohner aus Rixbeck kümmern sich mithilfe von Bewässerungssäcken um Bäume vor der Haustür

Die langanhaltende Wärme und Trockenheit der letzten Monate machen nicht nur Mensch und Tier, sondern vor allem auch der Natur zu schaffen. Für das städtische Grün sind die drei Bewässerungswagen des Baubetriebshofes aktuell von montags bis freitags im Dauereinsatz. Zusätzlich unterstützen auch Privatunternehmen beim Bewässern der öffentlichen Anlagen und insbesondere der empfindlichen Jungbäume.

„Diese Wetterlage ist schon eine Herausforderung“, sagt Christian Kleineheilmann, Fachdienstleiter Grünflächen, Spielen und Sport. Rund 35.000 Bäume gibt es im Lippstädter Stadtgebiet. Sie alle regelmäßig zu wässern, ist nicht möglich. „Die Kolleginnen und Kollegen vom Baubetriebshof konzentrieren sich daher bei großer Hitze und Trockenheit vor allem auf die Neuanpflanzungen und die noch jungen Bäume“ erklärt Christian Kleineheilmann. Deren Anzahl ist nicht gering: Durchschnittlich 100 bis 150 Bäume werden pro Jahr im Stadtgebiet neu gepflanzt. Diese benötigen in den ersten Jahren besondere Pflege.

Aber auch die Bäume, die schon ein paar Jahre mehr „auf dem Buckel“ haben, freuen sich bei diesen Wetterverhältnissen über eine Extraportion Wasser. „Je älter der Baum ist, umso besser kann und muss er sich über sein Wurzelwerk selbst versorgen“, sagt Fabian Nienaber, als Baumkontrolleur im Fachdienst Grünflächen, Spielen und Sport Experte für das Thema Bäume. Dennoch sei es nie verkehrt, bei langanhaltender Trockenheit auch einen älteren Baum zu wässern. „Wir sind immer dankbar, wenn die Bürgerinnen und Bürger beim Wässern des eigenen Gartens auch an den Straßenbaum vor ihrer Tür denken“, sagt Nienaber.

Verantwortung für die Bäume in ihrer Straße wollen auch einige Anwohnerinnen und Anwohner der Straßen Haselbusch, Riantecweg und Kleefeld in Rixbeck übernehmen. Im Baugebiet, das bereits 20 Jahre besteht, gibt es zahlreiche Bäume – ältere, aber auch ein paar Jungbäume, die besonderer Pflege bedürfen.

Die Pflege für die Bäume in ihren Straßen wollen die Nachbarn gern übernehmen und sind durch die Bewässerungssäcke, die von der Stadt an vielen Bäumen zur effektiveren Versorgung genutzt werden, auf eine Idee gekommen. Warum nicht auch Bewässerungssäcke an den eigenen Straßenbäumen anbringen, fragten sich Sabine Hense-Ferch und Andreas Ferch? Gesagt, getan. Mit der Idee und einem Dutzend engagierter Nachbarn im Rücken traten die beiden an Christian Kleineheilmann heran. Die „sehr sinnhafte Idee“ kam bei Kleineheilmann und seinen Kolleginnen und Kollegen gut an. Bereits ein paar Tage später übergaben er und Fabian Nienaber die ersten Bewässerungssäcke an die Nachbarschaft in Rixbeck. „Wir freuen uns sehr, dass Sie sich für das Grün vor Ihrer Haustür engagieren und uns damit unterstützen wollen“, sagt Christian Kleineheilmann. Mit der Entgegennahme der Bewässerungssäcke haben die Nachbarn nun auch die Verantwortung für „ihre“ Bäume übernommen, die sie nun regelmäßig über die grünen Säcke am Fuß der Bäume mit Wasser versorgen werden. Direkt nach dem Übergabetermin machten sich die Nachbarn daher auch schon auf den Weg, um die Säcke anzubringen.

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