Landrätin und Bürgermeister tauschen sich über Corona-Geschehen und Impfzentrum aus
In einer Telefonkonferenz haben sich Landrätin Eva Irrgang und Impfzentrum-Sprecher Dr. Friedrich Acquistapace von der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) mit den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern der 14 Städte und Gemeinden des Kreises Soest über die Impfung im Kreis ausgetauscht.
Neben dem Betrieb des Impfzentrums in Soest und der Arbeit der mobilen Impfteams in den Kranken- und Pflegeeinrichtungen ging es dabei auch um die Maßnahmen, wie die Impfung für die Bürgerinnen und Bürger zukünftig einfacher und schneller durchgeführt werden können. Unter anderem wurde die Frage erörtert, ob ein zweiter Impfzentrums-Standort machbar und sinnvoll wäre. Es wurde Einigkeit darüber erzielt, dass es vor allem erklärtes Ziel sein müsse, möglichst schnell flächendeckend in den Arztpraxen zu impfen.
Die Spitzen von Kreis- und Kommunalverwaltungen tauschen sich seit Beginn der Pandemie regelmäßig in Telefonkonferenzen aus. Diesmal standen neben dem Infektionsgeschehen der Impfstart in den Pflegeheimen und das Impfzentrum im Mittelpunkt. „Wir begrüßen die schnelle Einrichtung des Impfzentrums in Soest und freuen uns über den reibungslosen Start der Impfungen durch die mobilen Teams“, sagte Dr. Remco van der Velden (Geseke), Sprecher der Bürgermeister im Kreis Soest. Landrätin Eva Irrgang kündigte an: „Das Impfzentrum in Soest geht umgehend an den Start, sobald ausreichend Impfstoff verfügbar ist. Wahrscheinlich wird das im Februar der Fall sein.“
Sie stellte aber auch klar, dass ein zweiter Standort eines Impfzentrums zum jetzigen Zeitpunkt nicht sinnvoll sei. Zum einen sehe das Land NRW pro Kreis momentan nur ein Impfzentrum vor, zum anderen sei in absehbarer Zukunft nicht genügend Impfstoff für mehr als ein Impfzentrum im Kreis verfügbar. Zudem sei die Logistik rund um den schwer zu händelnden Impfstoff von Biontech/Pfizer, der derzeit ausschließlich zur Verfügung stehe, sehr komplex.
Von vorneherein seien Impfzentren als Lösung für den Impfauftakt vorgesehen gewesen, betonten die Landrätin und der KVWL-Vertreter. Beide wiesen auf den enormen finanziellen, personellen und organisatorischen Aufwand hin, der für Impfzentren betrieben werden müsse. Sobald auch im Hinblick auf die Kühlung und den Transport leichter händelbare Impfstoffe zur Verfügung ständen, sei die dezentrale Impfung in den Hausarztpraxen der Königsweg.
Da die Impfzentren also praktisch ausschließlich für die erste Phase der Verabreichung des schwer händelbaren Biontech-Impfstoffs errichtet worden seien und der Impfstoff absehbar nur in geringen Mengen vorhanden ist, konzentrieren Kreis, Kommunen und Kassenärztliche Vereinigung ihre Anstrengungen nun primär auf die Vorbereitung der Impfung durch die Ärztinnen und Ärzte vor Ort in den Kommunen. „Jeder, der geimpft werden möchte, wird in den nächsten Monaten geimpft werden. Sobald ausreichend geeigneter Impfstoff zur Verfügung steht, wird das auch wohnortnah geschehen“, zeigten sich Landrätin Eva Irrgang und Dr. Friedrich Acquistapace zuversichtlich. Die leichter zu handhabenden Impfstoffe eröffneten auch Möglichkeiten, Pflegebedürftige und Ältere durch Hausärzte zu Hause zu impfen. Nichtsdestoweniger müsse es gelingen, mit den aufgebauten Kapazitäten des zentral in der Kreisstadt Soest gelegenen Impfzentrums zeitnah möglichst viele Menschen zu impfen. In Vollbetrieb könnten in der 2.500 Quadratmeter großen Halle im Soester Gewerbegebiet West in vier Impfstraßen bis zu 1.000 Dosen pro Tag verimpft werden. Bereits bis zum Ende des Monats Januar werde es mit Hilfe von mobilen Teams voraussichtlich gelingen, die Bewohnerinnen und Bewohner sowie die Mitarbeiterschaft der 48 Seniorenheime im Kreisgebiet zu versorgen. Landrätin Irrgang, Bürgermeistersprecher Dr. van der Velden und Arzt Dr. Acquistapace betonten in diesem Zusammenhang: „Wir appellieren an alle Pflegekräfte, sich impfen zu lassen. Dort ist die Quote leider noch niedrig. Es ist zu hoffen, dass die Impfbereitschaft gerade in diesem Bereich noch höher wird, um die potentiell gefährdeten Bewohnerinnen und Bewohner der Pflegeheime und zukünftig die Patientinnen und Patienten in den Krankenhäusern noch besser zu schützen.“
Hinterlasse jetzt einen Kommentar