Landkreistag legt Eckpunktepapier Mobilität und Verkehr in den Kreisen vor
Verkehrspolitik muss stärker die Mobilitätsanforderungen der NRW-Kreise berücksichtigen. Der Landkreistag Nordrhein-Westfalen (LKT NRW) überreichte dem NRW-Verkehrsminister sein „Eckpunktepapier zu Mobilität und Verkehrsentwicklung“. Dabei forderten die NRW-Landräte, darunter die Soester Landrätin Eva Irrgang, eine gerechte Verteilung der Fördermittel für Verkehrsentwicklung.
Die 31 NRW-Kreise nehmen über 90 Prozent der Fläche des Landes ein. Rund 60 Prozent der NRW-Bevölkerung und mehr als 50 Prozent aller sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze sind im kreisangehörigen Raum angesiedelt. „Verkehrspolitik darf daher nicht in erster Linie aus Großstadtsicht betrieben werden. Die Hälfte aller vom Land NRW geförderten Verkehrsprojekte muss künftig im kreisangehörigen Raum liegen“, forderten Landrätin Eva Irrgang und ihre Kollegen im Austausch mit NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst bei der jüngsten Vorstandssitzung des LKT NRW. Dabei wurde dem Minister das Eckpunktepapier zu Mobilität und Verkehrsentwicklung des Verbandes der NRW-Kreise überreicht.
Das Eckpunktepapier stellt in 16 Kernforderungen die verkehrspolitischen Anliegen der Kreise dar. Diese reichen von der Entwicklung alternativer Verkehrskonzepte und einer technologieoffenen Förderung von Antriebstechniken über Planungs- und Baubeschleunigung bis hin zum Umdenken im Güter- und Flugverkehr. Das Papier ist zu finden auf der Internetseite des Verbandes (www.lkt-nrw.de).
Die Landräte wiesen zudem auf die unterschiedlichen Strukturen der einzelnen Kreise hin: Neben klassisch ländlich geprägten Kreisen gebe es in NRW sehr wirtschaftsstarke Kreise mit vielen mittelständischen Unternehmen sowie urbane Kreise im Umland zu den Großstädten. Jeder Kreis habe andere Anforderungen an Mobilität. Statt landesweit einheitlicher Rezepte brauche man daher individuelle Verkehrsentscheidungen vor Ort.
Der Kreis Soest beispielsweise setzt auf eine Stärkung des Öffentlichen Personennahverkehrs und auf eine verstärkte Vernetzung der Verkehrsmittel – sowohl physisch an Verknüpfungspunkten als auch digital in Apps. Landrätin Eva Irrgang: „Gerade die Digitalisierung birgt im Verkehrsbereich auch für den Kreis Soest große Chancen, sei es beim elektronischen Ticket, bei flexiblen Bedienungsformen oder beim autonomen bzw. automatisierten Fahren.“
Der Landkreistag Nordrhein-Westfalen (LKT NRW) ist der kommunale Spitzenverband der 31 Kreise des Landes mit rund 11 Millionen Einwohnern.
Hinterlasse jetzt einen Kommentar