Fragen und Antworten zur Entwicklung auf dem ehemaligen Güterbahnhofgelände

Gesprächsrunde. Foto: Stadt Lippstadt
Etwa 100 Interessierte verfolgten und beteiligten sich an der rund zweistündigen moderierten Gesprächsrunde. Foto: Stadt Lippstadt

Informationsveranstaltung der Verwaltung stößt auf großes Interesse

Über die Entwicklung im „Quartier Südliche Altstadt“, dem ehemaligen Güterbahnhofgelände, konnten sich interessierte Lippstädter am vergangenen Samstag informieren. Ab 13 Uhr hatte die Stadtverwaltung ins historische Rathaus eingeladen, um sich dort im Rahmen einer Ausstellung, im direkten Austausch mit Verwaltungsvertretern und Politikern und bei einer offenen, moderierten Gesprächsrunde ein differenziertes Bild über die Planungen auf dem Gelände zu machen.

Viele Besucher nutzten über den Tag verteilt die Möglichkeit, sich zu informieren und ihre Fragen an die anwesenden Fachleute zu stellen. Etwa 100 Interessierte verfolgten und beteiligten sich an der rund zweistündigen moderierten Gesprächsrunde.

Vor allem der geplante Stadthausneubau stand im Fokus der Besucher. Und hier insbesondere die Frage nach der Finanzierbarkeit eines solchen Projektes. Gerade mit Blick auf die anderen bekannten großen Investitionen wie Stadttheater, Dreifachsporthalle und weitere Projekten stellten Besucher die Frage, ob und wie das in der Gesamtheit der Investitionen funktionieren kann. Stadtkämmerin Karin Rodeheger erläuterte sowohl im direkten Gespräch als auch in der großen Runde die Finanzierungsstrategie und die aktuellen Berechnungen. Dabei sind beispielsweise Erlöse für die aktuell genutzten städtischen Liegenschaften noch nicht in die Gesamtsumme eingerechnet.

Und warum nicht erstmal abwarten, bis die anderen Projekte abgearbeitet und damit kostenmäßig geklärt sind? „Eine Nullvariante gibt es nicht“, so die eindeutige Aussage der Verwaltung, denn gibt es keinen Neubau, werden erhebliche Sanierungsmaßnahmen im Altbestand notwendig. „Die Planungen sind umsetzbar und jetzt, zu einem Zeitpunkt mit historisch niedrigen Zinsen und einem hohen Steueraufkommen ist der richtige Zeitpunkt, um solche Projekte anzugehen“, warb Kämmerin Karin Rodeheger für eine konsequente Umsetzung der Planungen.

Muss es überhaupt ein Stadthaus an der Stelle sein? Was ist mit Wohnnutzung? Gibt es keine Straße ohne Stadthaus? Warum erneut ein Lebensmittelmarkt, wenn in der Nähe (Südertor) bereits ein Discounter wieder geschlossen hat? Die Fragen der Anwesenden gaben den Vertretern der Verwaltung die Möglichkeit, die Überlegungen am Standort in der südlichen Altstadt umfassend zu erläutern.

So führte Fachbereichsleiter Heinrich Horstmann aus, dass eine Quartiersentwicklung davon abhängt, was auf dem Gelände entsteht. „Eine Straße allein hilft dem Quartier nicht weiter“, erklärte Horstmann, der ebenfalls verdeutlichte, dass das Quartier weiter zu fassen sei als nur die Brachfläche. So sei die Entwicklung auf dem Gelände auch zukunftsweisend für die umliegenden Bereiche der unteren Cappelstraße, der Hospitalstraße und der Bahnhofstraße. „Ich bin mir sicher, dass sich dort einiges zum Positiven verändern wird und weitere Investitionen getätigt werden, wenn es erstmal eine klare Planungsperspektive für das Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs gibt“, so Horstmann.

Der Wohnnutzung an der Stelle erteilte Horstmann mit Blick auf den Schienenlärm, der perspektivisch eher zu- als abnehmen werde, eine Absage. „Die Anforderungen an den Lärmschutz wären erheblich und einen Wohnen dort wenig attraktiv“, erklärte der Stadtplaner und verwies zugleich auf die Möglichkeit qualitätsvoller innerstädtischer Wohnungsentwicklung, die sich auf dem jetzigen Stadthausgelände ergeben könnte. „Qualitätsvoll“ auch das Stichwort mit Blick auf die Nahversorgung im Altstadtbereich. „Da fehlt uns eindeutig etwas“, stellte Bürgermeister Christof Sommer fest. Anfragen von Lebensmittlern für das Gelände seien da, ein Vollsortimenter das Ziel für den Standort. „Es wird dort kein Gebäude in Billigbauweise geben“, unterstrich Heinrich Horstmann den Anspruch der Verwaltung auf einen guten Besatz.

Zahlreiche Fragen konnten sowohl in großer Runde als auch im direkten Gespräch und durch die aufgebaute Ausstellung diskutiert und geklärt werden. Die Ausstellung ist noch einige Tage im Rathaus zu sehen. Weiterführende Informationen sowie eine FAQ-Liste mit den Antworten auf die am häufigsten gestellten Fragen sind auf der Internetseite zur Quartiersentwicklung südliche Altstadt unter www.gueterbahnhof-lippstadt.de zu finden.

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*