600 Kurortbewohner mussten Häuser während Entschärfung räumen
Lippstadt. Nach einer guten Dreiviertelstunde war alles vorbei und Gerd Matthee und Wolfgang Stief vom Kampfmittelbeseitigungsdienst Westfalen-Lippe (KMB-WL) konnten die erleichternde Meldung machen: Die Bombe ist entschärft. Die 250 Kilogramm schwere amerikanische Fliegerbombe aus dem zweiten Weltkrieg war bei einer Überprüfung entdeckt worden, die im Zuge eines geplanten Bauvorhabens in der Straße Westfalenwinkel durchgeführt worden war.
Nach der Bestätigung des Fundes hatte alles sehr schnell gehen müssen. Lagebesprechung um 13 Uhr, Beginn der großräumigen Absperrung und der Evakuierungsmaßnahme in einem Radius von 250 Metern ab 15.30 Uhr, Abschluss der Evakuierung rund zwei Stunden später, Beginn der Entschärfung um 17.40 Uhr.
Nicht nur für die rund 150 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Polizei, Rettungsdienst, Hilfsorganisationen und Stadt Lippstadt hieß es dabei schnell reagieren, sondern auch für insgesamt 600 betroffene Bewohner, die das Sperrgebiet bis um 17 Uhr verlassen haben mussten. Durch Einsatzkräfte, die an jeder Haustür klingelten, wurden die Bewohner persönlich über die Situation und das weitere Vorgehen informiert. In der Turnhalle der Don-Bosco-Schule war eine Versorgungsstelle eingerichtet worden, in der die betroffenen Bad Waldliesborner die Zeit der Entschärfung abwarten konnten.
„Wir sind trotz der Kurzfristigkeit der Maßnahme auf viel Verständnis bei den Bad Waldliesbornern gestoßen“, freute sich Thorsten Schmidt, Fachdienstleiter Sicherheit und Ordnung bei der Stadt Lippstadt nach erfolgreichem Abschluss der Entschärfung. Sein Lob ging auch an die Einsatzkräfte, die in professioneller Weise für einen ebenso schnellen wie ruhigen Ablauf der Evakuierung gesorgt hatten. Auch von Kampfmittelexperte Gerd Matthee gab es lobende Worte in Richtung der Einsatzkräfte: „Die Vorbereitungen hier vor Ort mit den notwendigen Sperrungen und der Evakuierung der Anwohner sind einwandfrei gewesen, sodass wir mit unserer Arbeit sofort beginnen und sie ohne Unterbrechung durchführen konnten.“
Nachdem um 18.31 Uhr der erlösende Anruf des Kampfmittelbeseitigungsteam gekommen war, konnten die Anwohner einige Minuten später wieder zurück in ihre Häuser. Die Fliegerbombe, deren Entschärfung laut Gerd Matthee ohne größere Komplikationen abgelaufen sei, wird jetzt durch eine Spezialfirma zerlegt und entsorgt.
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