Veranstaltung informiert zum Thema Cybermobbing/ Vortrag mit Anne Wizorek
Lippstadt. Gewalt im Netz hat viele Gesichter: Hasskommentare, anonyme Drohungen, Cybermobbing. Viele Menschen sind davon betroffen, wissen aber nicht wie sie damit umgehen sollen. Grund genug für den Gleichstellungsbeirat und die Gleichstellungsstelle der Stadt Lippstadt das Thema Cybermobbing mit einer Veranstaltung stärker in den Fokus zu rücken. Dazu laden beide Akteure gemeinsam mit den Frauenserviceclubs Soroptimist International Club Lippstadt, Zonta Club Lippstadt und Ladies‘ Circle 53 Lippstadt am Sonntag, 9. Oktober, zu einem Forum mit Vortrag und anschließender Diskussionsrunde ein. Unter dem Titel: „Zwischen Hass und Meinungsfreiheit – Gewalt im Netz und ihre Gesichter“ referiert die Autorin und feministische Aktivistin Anne Wizorek zum Thema und zeigt Hilfsmöglichkeiten für Betroffene auf.
„Das Schlagwort „digitale Gewalt“ wird aktuell viel diskutiert. Es handelt sich um ein brisantes Thema – gerade für Frauen“, erklärt Daniela Franken, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Lippstadt. Heutzutage ist es selbstverständlich sich in sozialen Netzwerken und Diskussionsforen auszutauschen oder Meinungen, Fotos und Videos zu veröffentlichen. So viele neue Möglichkeiten das Internet auch bietet, es besteht auch die Möglichkeit des Missbrauchs, weiß Franken: „Aufgrund der scheinbaren Anonymität ist die Hemmschwelle, sich verletzend zu verhalten, sehr gering.“ Die Opfer von solchen Attacken fühlen sich zusätzlich durch die schnelle Verbreitung der Beleidigungen zusammen mit der permanenten Präsenz sowie dem großen Zuhörerkreis oft wehrlos. „Cybermobbing“ – so der Name des Phänomens – betrifft sowohl Kinder als auch Erwachsene – und im besonderen Maße Frauen und Mädchen. Laut einer Studie des „Bündnis gegen Cybermobbing“ aus dem Jahr 2014 besteht bei Frauen ein 1,5-mal höheres Mobbingrisiko als bei Männern.
In ihrem Vortrag wird die Autorin und feministische Aktivistin Anne Wizorek die verschiedenen Facetten von „digitaler Gewalt“ in den Blick nehmen und Handlungs- und Verbesserungsbedarf sowie Hilfsmöglichkeiten für Betroffene aufzeigen. Im Anschluss lädt eine Podiumsdiskussion mit einer breiten Expertenrunde zum Gespräch ein. Neben der Referentin Anne Wizorek, werden ein Vertreter der Kreispolizeibehörde Soest, Professor Dr. Susanne Lengyel von der Hochschule Hamm-Lippstadt (Zonta Club), Rechtsanwältin Martina Dirksmeier (Soroptimist International) und Richterin Eva Brinkmann vom Amtsgericht Lippstadt (Ladies‘ Circle) an dem Podium teilnehmen. Abschließend besteht für alle Interessierten die Möglichkeit bei einem kleinen Umtrunk mit der Referentin, den Veranstaltern, Fachleuten und Vertreterinnen der Frauenserviceclubs ins Gespräch zu kommen.
Der Vortrag findet ab 11 Uhr im Rathaussaal der Stadt Lippstadt statt. Die Veranstaltung ist kostenlos, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Hintergrund:
Anne Wizorek ist selbstständige Beraterin für digitale Medien, Autorin und feministische Aktivistin. Sie ist Gründerin des Grimme Online Award nominierten Gemeinschaftsblog kleinerdrei.org. Der von ihr initiierte Hashtag #aufschrei stieß im Jahr 2013 eine Debatte zu Alltagssexismus an. In ihrem Buch „Weil ein #aufschrei nicht reicht – Für einen Feminismus von heute“ entwirft sie eine moderne feministische Agenda.
Der Vortrag mit anschließender Podiumsdiskussion ist Teil der im Jahr 2015 neu gestarteten Vortragsreihe des Gleichstellungsbeirates und der Gleichstellungsstelle der Stadt Lippstadt. Einmal im Jahr soll im Rahmen eines Forums mit Vortrag Raum gegeben werden, für Austausch zwischen Bürgerinnen und Bürgern, Verwaltung, Politik und den Frauenserviceclubs zu einem gleichstellungspolitischen Thema. Ziel ist es, neue Denkanstöße zu bieten und die Vernetzung zwischen den verschiedenen Akteuren weiter auszubauen.
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