Mit dem selbstfahrenden Kleinbus durch die Stadt

Über das grüne Licht des Bundesverkehrsministeriums für das Projekt „Ride4All“ und die Etablierung einer Modellstrecke für autonomes Fahren freut sich Landrätin Eva Irrgang (5. v. l.) mit allen Projektbeteiligten. Sie zeigen das Symbolbild eines Kleinbusses, wie er künftig ohne Fahrer zwischen der Soester Innenstadt und Paradiese pendeln soll. Foto: Thomas Weinstock/ Kreis Soest

„Ride4All“-Projekt erhält über 2,3 Mio. Euro Bundesförderung

Über 2,3 Mio. Euro Förderung und damit grünes Licht gab es jetzt vom Bundesverkehrsministerium für das Projekt „Ride4All“ und die Etablierung einer Modellstrecke für autonomes Fahren von Soest nach Paradiese. Am Mittwoch, 29. Januar 2020, trafen sich zum Projektstart Vertreter aller sieben Projektpartner: Kreis und Stadt Soest, GeoMobile GmbH, Regionalverkehr Ruhr-Lippe GmbH, LWL-Berufsbildungswerk Soest, Fraunhofer Institut für Offene Kommunikationssysteme und eagle eye technologies GmbH.

Landrätin Eva Irrgang und Bürgermeister Dr. Eckhard Ruthemeyer freuen sich gleichermaßen über die Unterstützung des Bundesverkehrsministeriums hinsichtlich der Entwicklung der Region. „Das autonome Fahren mit Kleinbussen ist eine große Chance für uns, städtische und ländliche Räume besser mit dem ÖPNV zu erschließen und für jedermann einfacher und zugänglich zu gestalten. Seit Jahren entwickeln wir im Kreis Soest zusammen mit blinden und sehbehinderten Menschen Technologien, die die Barrierefreiheit berücksichtigen und mittlerweile in vielen Kreisen und Städten Deutschlands übernommen werden“, so Landrätin Eva Irrgang. Auch Bürgermeister Eckhard Ruthemeyer sieht in dem Projekt einen großen Gewinn: „Ich freue mich über die Zusammenarbeit und die Möglichkeit, als digitale Modellregion moderne Technologien im ÖPNV einzusetzen. Gerade Menschen mit Mobilitäts- oder Sinneseinschränkungen, ältere Menschen und unsere jüngere Generation im ländlichen Bereich profitieren von dem Projekt. Es kann uns auch darüber hinaus dabei helfen, dass Nahverkehr klimaschonender funktioniert.“

Im Rahmen des Projekts „Ride4All“ wird nicht nur eine Modellstrecke für autonom fahrende Busse im Kreis Soest geschaffen, es soll auch die Akzeptanz dieser Fahrzeuge analysiert und ein Handlungskonzept für die Einbindung selbstfahrender Fahrzeuge in den ÖPNV entwickelt werden. Darauf aufbauend erfolgt die Ausweitung des Konzepts auf eine inklusive, barrierefreie Nutzung autonom fahrender Busse. Gefördert wird das Projekt mit über 2,3 Mio. Euro aus dem Fördertopf „Automatisiertes, Vernetztes Fahren – zukunftsfähige Mobilitätssysteme“ des Bundesverkehrsministeriums.

„Ein wichtiger Projektbestandteil von Ride4All ist die Erweiterung unserer Smartphone-App mobil info für das autonome Fahren im ÖPNV. Seit circa drei Jahren gibt es mobil info. Sie liefert nicht nur Fahrplaninformationen, sondern ermöglicht es Menschen mit Sinnes- und Mobilitätseinschränkungen den ÖPNV barrierefreie zu nutzen, indem sie den Benutzer beispielswiese zur Haltestelle navigiert und auch während der Busfahrt unterstützt“, erklärt Projektleiter Jörn Peters vom Kreis Soest. Er bedankte sich beim Projektstart bei Erwin Denninghaus, ehemaliger Leiter des LWL-Berufsbildungswerkes Soest, als Initiator und Ideengeber. Dieser freut sich über den Einstieg in die Umsetzung und sieht im autonomen Fahren großes Potential für blinde und sehbehinderte Menschen: „Unglaublich, dass wir es wirklich geschafft haben, ein solches Projekt maßgeschneidert für uns in Soest anzusiedeln. Vor drei Jahren bin ich mit Jörn Peters auf die Ideenreise gegangen und wir haben erste Schritte in Richtung autonomes Fahren unternommen. Ich verfolge das Thema seit mehr als zehn Jahren, werde das Projekt auch in meinem Ruhestand begleiten und gebe den Staffelstab nun an meinen Nachfolger Christof Marquet weiter.“

Zeitgleich zu „Ride4All“ läuft beim Kreis Soest das E-Ticket-Projekt „Big Bird Westfalen“. Die Erkenntnisse aus beiden Projekten werden ausgetauscht und verglichen, so dass Synergien entstehen.

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