Genehmigung für Stiftswehr erteilt

Ulrich Detering, Dezernent für Wasserwirtschaft bei der Bezirksregierung Arnsberg (r.) überreichte Bürgermeister Christof Sommer die Genehmigung für den Umbau der Wehranlage an der Burgmühle. Foto: Stadt Lippstadt

Letzte große Maßnahme zum Hochwasserschutz in Lippstadt kann umgesetzt werden

Die letzte große Baumaßnahme zum Hochwasserschutz der Stadt Lippstadt kann nun umgesetzt werden. Anfang September wurde die wasserrechtliche Erlaubnis zum Bau der neuen Wehranlage an der Burgmühle erteilt. Dazu gehören auch die neue Kanustrecke sowie ein Fischpass. Nach Ablauf der Klagefrist ist die Erlaubnis nun rechtskräftig.

Die Vorbereitungen für den Bau laufen bereits. So wird derzeit der sogenannte Stahlwasserbau ausgeschrieben. Damit sind die beweglichen Klappen der Wehranlagen gemeint, mit denen später der Wasserstand reguliert werden kann. Die Firmen, die solche Wehrklappen bauen, haben jeweils unterschiedliche Bauweisen. Diese müssen bekannt sein, um die Einzelheiten des Stahlbetonbaus endgültig planen zu können. Die Ausschreibung des Stahlbetonbaus wird dann in der Folge in diesem Winter laufen können. Mit dem Beginn der eigentlichen Bauarbeiten ist wegen der notwendigen europaweiten Ausschreibung im Sommer 2021 zu rechnen. Die Bauzeit wird bis Ende 2023 angenommen.

Die neue Anlage wird den Hochwasserschutz weiter verbessern. Das sogenannte Jahrhundert-Hochwasser kann dann sogar mit einer gewissen Reserve schadlos abgeführt werden. Außerdem wird die Kanustrecke ebenfalls neu errichtet und auf den neuesten Stand gebracht. Die Gestaltung stammt von dem französischen Planungsbüro, das auch die Olympiastrecken in Sydney und Athen geplant hat. Wertvolle Anregungen kamen von den heimischen Kanuten.

Besonders wichtig ist die ökologische Durchgängigkeit der Lippe für Fische. An der Lippe steht der Schutz des Aals im Vordergrund. Diese stark gefährdete Fischart führt lange Wanderungen flussabwärts und anschließend quer durch den Atlantik zu den Laichgebieten in der Sargassosee durch. Das ist ein Meeresgebiet östlich von Florida. Von dort kommen die jungen Aale wieder zurück in ihre Heimatsflüsse. Wegen der langen und schwierigen Wanderung ist es notwendig, dass die Fische möglichst unverletzt die Flüsse mit ihren Wanderungsbarrieren überwinden können.

Die vorhandene Erlaubnis schließt die Lippstädter Welle nicht mit ein. Hierzu sind von der Stadt Lippstadt noch weitere Vorarbeiten zu leisten. Die vorliegenden Planungen für die neue Kanustrecke ermöglichen es aber, die Welle später problemlos einzubauen, wenn die anstehenden Vorarbeiten abgeschlossen sind und eine Umsetzung durch den Rat der Stadt Lippstadt beschlossen wird. Noch im Herbst werden notwendige vorbereitende Rodungsarbeiten durchgeführt, da es erforderlich ist, dass das Baufeld zur Durchführung der Bauarbeiten geräumt ist. Nach der Realisierung soll eine attraktive Gestaltung des Außenbereichs mit entsprechenden Gehölzen folgen. Insgesamt entsteht eine Überkompensation des Eingriffs und die ökologische Qualität des Standorts wird nachhaltig verbessert.

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