Das Warten auf die Dreifach-Sporthalle

Stadtsportverband ist enttäuscht über Stillstand

Der Standort am Evangelischen Gymnasium ist festgelegt, die Gelder sind im Stadthaushalt verankert, der Vertrag ist unterschriftsreif und die Liquidität der Stadtkasse ist positiv wie nie – beste Voraussetzungen also, um die seit mehreren Jahren geplante Errichtung der Dreifach-Sporthalle in Lippstadt zu realisieren.

Leider muss der Stadtsportverband Lippstadt (SSV), der 70 Sportvereine mit mehr als 23.000 Mitgliedern vertritt, feststellen, dass seit der Verabschiedung des Haushaltes im Februar 2016 Stillstand herrscht.
Schon Anfang 2014 wurden durch eine Fragebogenaktion bei allen Sportvereinen sowohl der Bedarf als auch die Notwendigkeit für eine Dreifach-Sporthalle festgestellt. Zwischenzeitliche Beratungen über den Standort – Evangelisches Gymnasium – und die Bereitstellung von 50.000 Euro Planungskosten in 2014/15 ließen auf eine relativ zügige Ausschreibung hoffen. Als dann im Februar 2016 durch den Stadtrat für die Jahre 2016/2017/2018 die finanziellen Mittel von insgesamt rd. 6,4 Mio. Euro eingesetzt wurden, schien alles klar zu sein: Es wird bald losgehen! Detaillierte Informationen waren für die Sportausschuss-Sitzung im Mai 2016 vorgesehen, die dann jedoch kurzfristig abgesagt wurde, weil „die Beratungspunkte zunächst weiter konkretisiert werden müssen“.

Was steckt dahinter? Informationen gab es – teilweise recht zögerlich und wenig konkret – erst nach mehreren Nachfragen bei Politik und Verwaltung durch den SSV. Die „Große Koalition“ berät offenbar seit längerer Zeit über eine Prioritätenliste der Investitionen für die nächsten Jahre. Dabei haben sich nach unserer Kenntnis alle Fraktionen für die neue Sporthalle ausgesprochen, ja sogar ganz oben auf der Liste.

Jetzt erfährt der SSV aus der Presse, dass der Fachbereichsleiter Bauen das Projekt gar nicht auf seinem Plan hat und die Stadtkämmerin den Neubau der Dreifachhalle auf 2019 verschieben möchte. Für den SSV ist die Chance, in diesem Jahr Planung und Ausschreibung fertig zu stellen, vertan. Denn der Stadtrat tagt erst wieder am 26. September, der Sportausschuss planmäßig am 25. Oktober. Natürlich können nicht alle anstehenden Maßnahmen auf einmal bewältigt werden, aber ein Projekt, bei dem Einigkeit besteht, bei dem Gymnasium und zahlreiche Sportvereine dringend auf Realisierung warten, kann durchaus vorab gestartet werden. Eine Stadt wie Lippstadt, die modern, innovativ und bürgernah sein möchte, praktiziert hier genau das Gegenteil.
Im letzten Kommunalwahlkampf hat die führende Ratspartei gesagt: „Nicht lange reden, anfangen!“ Daran sollten sich jetzt alle messen lassen.

Quelle: Pressetext 09/2016 ssv lippstadt

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