Wasserentnahme aus Bächen genehmigungspflichtig

Foto: Jürgen Windmeier/ Kreis Soest
Die Kartoffelernte fällt schwer, wenn der Acker zu trocken ist. Deshalb tut Bewässerung Not. Allerdings muss eine Entnahme aus Gewässern genehmigt werden. Foto: Jürgen Windmeier/ Kreis Soest

Auch wenn lang anhaltende Trockenheit Bewässerung von Feldern notwendig macht

Seit Wochen hat es nicht mehr richtig geregnet. Das wirkt sich aus. Auf alle und alles. Pflanzen, Bäume und natürlich auch Gewässer brauchen frisches Wasser. Alle hoffen auf Regen. Ergiebigen Regen. So stellt sich zurzeit nicht selten die Frage: Darf man einfach Wasser aus dem Bach zu Bewässerungszwecken verwenden? „Erlaubnisfrei ist lediglich eine Entnahme, um das Vieh zu tränken“, stellt Norbert Hurtig, Sachgebietsleiter Wasserwirtschaft der Kreisverwaltung, klar.
Seiner Ansicht nach ist dieser Hinweis umso notwendiger, als die Pegelstände im Vergleich zum Oktober 2015 neue Niedrigmarken erreicht haben. „Viele kleine Gewässer sind bereits trocken gefallen. Es gibt erste Meldungen von Fischsterben auf Grund von zu wenig Wasser“, betont Norbert Hurtig. Demgegenüber stehe das verständliche Verlangen der Landwirtschaft, Felder zu bewässern und das notwendige Wasser aus den Bächen zu entnehmen. Auch um die Ernte damit, wenn noch möglich, zu retten.

„Grundsätzlich ist eine Entnahme möglich, aber angesichts des aktuellen Niedrigwasserszenarios sehr genau  zu prüfen“, erläutert Hurtig. „So ist es wichtig zu klären, wieviel wo und wie lange entnommen werden soll. Jeder, der zum Zweck  der Beregnung oder Bewässerung Wasser aus einem Gewässer entnehmen möchte, braucht grundsätzlich eine Erlaubnis der Unteren Wasserbehörde beim Kreis Soest. Für Lippe und Ruhr ist die Bezirksregierung in Arnsberg der zuständige Ansprechpartner. Eine Garantie, dass auf jeden Fall Wasser entnommen werden darf, gibt es aber nicht.“

Über allem stehe der Bewirtschaftungsgedanke der EU-Wasserrahmenrichtlinie, die für alle Gewässer den „guten Zustand“ verlange. Hurtig: „Dafür haben der Kreis, die Wasserverbände und nicht zuletzt die Städte und Gemeinden schon sehr viele Maßnahmen in und an Gewässern durchgeführt. Dabei wurde viel Geld ausgegeben. Rücksichtsloses Umgehen mit dem wertvollen Gut Wasser der Bäche konterkariert diese Bemühungen.“

Deshalb formuliert er den dringenden Appell, sorgsam mit den Bächen und der wertvollen Ressource Wasser umzugehen, und sich rechtzeitig mit den Behörden in Verbindung zu setzen. „Werden ungenehmigte Entnahmen entdeckt, werden diese auch entsprechend geahndet“, warnt der Experte der Kreisverwaltung.

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