Vergabebeschluss gefasst für Stadthausneubau

Vergabebeschluss Foto: Stadt Lippstadt
Der Vergabebeschluss ist gefasst: Bürgermeister Christof Sommer (l.) und Kämmerin Karin Rodeheger (r.) präsentieren gemeinsam mit Fachbereichsleiter Heinrich Horstmann und Mitarbeiterin Iris Wasen (m.) den Planungsentwurf für das neue Stadthaus. Foto: Stadt Lippstadt

Rat gibt mit deutlicher Mehrheit grünes Licht für Stadthausneubau nach „heimspiel“-Entwurf

Mit deutlicher Mehrheit hat der Rat der Stadt Lippstadt in seiner Sitzung am vergangenen Montag den Beschluss zur Auftragsvergabe für das neue Stadthaus an das Büro „heimspiel architekten“ und das Stadtplanungsbüro Studio Schulz Granberg gefasst. Die Büros aus Münster und Berlin, deren Wettbewerbsentwurf das Preisgericht im Juli dieses Jahres einstimmig mit dem ersten Platz ausgezeichnet hatte, hatten auch im anschließenden Verhandlungsverfahren weiter überzeugen können und werden nun mit der konkreten städtebaulichen und architektonischen Planung beauftragt.

Bürgermeister Christof Sommer und Heinrich Horstmann, Fachbereichsleiter Stadtentwicklung und Bauen zeigten sich erfreut über die deutliche Unterstützung des Rates, der den Beschluss aus vergaberechtlichen Gründen in nichtöffentlicher Sitzung treffen musste. „Mit diesem Beschluss ist ein ganz wesentlicher Schritt getan, um in die weiteren Planungen einsteigen zu können“, so Sommer. Für Heinrich Horstmann ist damit eine „herausragende Perspektive“ für den gesamten Bereich gegeben. Bereits in den vergangenen Monaten sei Bewegung in das Quartier gekommen und grundsätzlich werde die Veränderung auf dem Gelände sehr positiv bewertet, so der Fachbereichsleiter.

Die weiteren Planungen sehen nun vor, dass zunächst der städtebauliche Entwurf konkretisiert wird. Möglichst im Frühjahr 2020 soll dieser Schritt abgeschlossen sein. „Parallel wird aber dann auch der Bebauungsplan für das gesamte Gelände aufgestellt und auch die Planungen für das Stadthaus werden konkretisiert“, so Heinrich Horstmann. Dabei bestehe eine wesentliche Aufgabe darin, die gesamte Organisation des Stadthauses anzupassen. „Wir haben nun erstmalig die Möglichkeit, ein Gebäude nach den Funktionen auszurichten“, erläutert Iris Wasen, Koordinatorin der Projektgruppe Stadthaus, mit Blick auf die zwölf aktuellen Verwaltungsstandorte, die sich teils in umgenutzten Wohnhäusern befinden.

Größtmögliche Flexibilität war daher ein Kriterium, das die Verwaltung den Planern bereits in der Ausschreibung mit auf den Weg gegeben hatte. „Wir haben die funktionalen Kriterien festgelegt und den Architekten die Aufgabe gestellt, Vorschläge für verschiedene Raummodelle zu erarbeiten – in Zellenstruktur, halboffener Struktur und so genannter „Open Space“-Struktur“, erklärt Iris Wasen. Letztlich seien die Anforderungen in den unterschiedlichen Bereichen der Verwaltung, beispielsweise vor dem Hintergrund von Sicherheit oder Datenschutz, sehr unterschiedlich. Im Wettbewerb hatte der Entwurf der „heimspiel architekten“ mit eben auch dieser Flexibilität überzeugt.

Für den gesamten Planungsprozess rechnet die Verwaltung rund eineinhalb Jahre. „Wenn alles nach Plan läuft, haben wir die Entwürfe bis Mitte 2021 soweit abgeschlossen und können Ende 2021 anfangen zu bauen“, rechnet Heinrich Horstmann vor.

Im seinen Sitzungen im Dezember werden sich Haupt- und Finanzausschuss und Rat in öffentlicher Sitzung nochmals mit dem Stadthausneubau beschäftigen. Dann geht es um den Energiestandard des Gebäudes. Bislang ist dieser nach EnEV (Energieeinsparverordnung) geplant. Diskutiert und entschieden werden soll in den Gremien über eine mögliche Erhöhung des Energiestandards.

Zusatzinformation zum Wettbewerb und zum Verhandlungsverfahren

Nach der Entscheidung des Preisgerichts, das neben den Erstplatzierten auch noch einen zweiten Platz an Thomas Schüler Architekten Stadtplaner aus Düsseldorf mit pape + pape Architekten aus Kassel und einen dritten Platz an Passgang Architekten BDA aus Lippstadt mit Pesch Partner Architekten Stadtplaner aus Dortmund vergeben hatte, hatte sich in den vergangenen Wochen ein Verhandlungsverfahren mit den Erst- und Drittplatzierten angeschlossen. „Wettbewerbsrechtlich ist es vorgesehen, dass Verhandlungen mit allen drei Platzierten geführt werden“, erklärt Heinrich Horstmann, Fachbereichsleiter Stadtentwicklung und Bauen. In diesem Verfahren werden Entwurf und Angebot auf unterschiedliche Punkte konkret überprüft und punktemäßig beurteilt. „Da sich der Zweitplatzierte aus dem Verfahren zurückgezogen hat, sind die Verhandlungen noch mit den beiden verblieben Platzierten geführt worden“, so Heinrich Horstmann. Aus dem Verfahren seien dann die Wettbewerbsersten insgesamt als Sieger hervorgegangen.  

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