Auftakt zum Klimabündnis Lippstadt

Über 50 Privatpersonen, Gruppen und Institutionen sind schon dabei

Auf große Resonanz stieß am Donnerstagabend die Auftaktveranstaltung zur Gründung eines Klimabündnisses in Lippstadt. Über 180 interessierte Privatpersonen, Vertreter von Unternehmen, Vereinen, Gruppen und Institutionen waren der Einladung der Stadtverwaltung in die Mensa der Realschulen am Dusternweg gefolgt, um sich über die Idee des Klimabündnisses und die weiteren Schritte zu informieren.

Über 180 Interessierte waren zur Auftaktveranstaltung für das Klimabündnis Lippstadt gekommen, um sich über die Idee des Klimabündnisses und die weiteren Schritte zu informieren. Foto: Stadt Lippstadt

Bürgermeister Christof Sommer und Heinrich Horstmann, Fachbereichsleiter Stadtentwicklung und Bauen, zeigten sich begeistert von der Resonanz auf die Einladung. Insbesondere das breit gefächerte Spektrum der Anwesenden machte den beiden Verwaltungsvertretern Freude: „Das Klimabündnis soll kein Expertentreffen für einige Wenige werden“, hielt der Bürgermeister daher direkt zu Beginn fest. Klima- und Umweltschutz seien Themen, mit denen man sich in der Stadt schon seit vielen Jahren mit unterschiedlichen Partnern und Projekten beschäftige. „Mit dem Klimabündnis haben wir jetzt die Chance, uns noch breiter aufzustellen und weitere Ideen zu entwickeln und umzusetzen“, so Sommer. Dass es nicht nur zahlreiche Anmeldungen gegeben habe, sondern sich auch viele Eingeladene mit Bedauern bei ihm persönlich abgemeldet hätten, zeige, dass das Interesse an diesem Thema insgesamt sehr groß sei. Auch Heinrich Horstmann zeigte sich optimistisch, dass die Zusammenarbeit in einem Klimabündnis die Stadt noch weiter voranbringen könne. Nicht umsonst lautet das Motto zum Klimabündnis „Lippstadt kann mehr“. Die Aktivitäten zu bündeln, eine Plattform für den Austausch zu schaffen, zur gegenseitigen Motivation und Information, sei daher sinnvoll und notwendig. Diese Bündelung soll durch die Verwaltung erfolgen. Als „Geschäftsstelle“ sollen hier die Fäden zusammenlaufen und Akteure aus den unterschiedlichen Bereichen miteinander vernetzt werden. Auf der Internetseite der Stadt Lippstadt werden die Schritte und Entwicklungen dokumentiert und interessante Projekte oder Initiativen vorgestellt.

Plakate zum Klimabündnis Foto: Stadt Lippstadt

Bereits im Vorfeld der Veranstaltung konnte Birgit Specovius, Ansprechpartnerin für das Klimabündnis bei der Stadt Lippstadt, zehn Anmeldungen von Privatpersonen, Vereinen und Unternehmen verbuchen, die sich am Klimabündnis beteiligen wollen. Weitere 42 kamen am Abend der Veranstaltung hinzu. Sie alle werden im Januar – nach der offiziellen Gründung des Klimabündnisses beim Neujahrsempfang der Stadt Lippstadt – zu einem gemeinsamen Treffen eingeladen, um in die konkrete Arbeit einzusteigen. „Wir werden sicherlich Arbeitsgruppen bilden und schauen, wer sich mit welchen Fähigkeiten und Interessen an welcher Stelle einbringen will“, so Birgit Specovius. Welche Themen die Lippstädter im Zusammenhang mit dem Klimaschutz beschäftigen, haben die Planer aus der Verwaltung bereits durch die 200 Klimapostkarten erfahren, aber auch durch 30 weitere Anregungen, die im Rahmen der Veranstaltung auf Karten platziert wurden. „Grob kann man die Themenbereiche mit den Stichworten „Verkehr“, „Natur“, „Verhalten/ Konsum“ und „Energieerzeugung“ übertiteln“, fasst Birgit Specovius zusammen. Überschneidungen gebe es sicherlich mit den Anliegen des Klimanetzwerkes, mit dem man eng abgestimmt zusammenarbeiten wolle.

Welche Ziele das Klimanetzwerk für Lippstadt hat und wie in der Gruppe bereits an unterschiedlichen Themen gearbeitet wird, zeigte Tanja Frank als Initiatorin in einem Impulsvortrag auf, in dem sie auf die allgemeinen Forderungen des Netzwerkes, aber auch konkrete Ansätze aus den Arbeitsgruppen einging, die sich unter anderem auf klimafreundliche Mobilität im Stadtbereich, den Ausbau von Photovoltaik oder die Umstellung auf Ökostrom beziehen. „Jeder kann für sich allein etwas tun, aber wichtig ist es auch, dass die Talente zusammenkommen“, sprach auch sie sich für eine Vernetzung und einen Austausch aus.

Neben Tanja Frank kamen in kurzen Vorträgen auch Stadtwerkegeschäftsführer Siegfried Müller, Ekkhard Wiechel von der Energieeffizienzagentur und Heinrich Horstmann zu Wort. Während Siegfried Müller die innovative Kraft-Wärme-Kopplung vorstellte und das Konzept zum Bau einer solchen Anlage, mit dem die Stadtwerke Lippstadt einer von fünf Preisträgern in einem bundesweiten Wettbewerb geworden sind, berichtete Ekkehard Wiechel von einem Projekt mit der Lippstädter Firma Otten, in dem durch Prozessoptimierung deutliche Einsparungen im Materialverbrauch erreicht werden konnte. Heinrich Horstmann stellte die unterschiedlichen Aktivitäten der Stadt Lippstadt im Bereich von Klima- und Umweltschutz vor. Von Klimaschutzsiedlung über Grünachsen, neuen ÖPNV-Anbindungen, energetische Gebäudesanierung und strom- und CO2-sparender Straßenbeleuchtung bis hin zu klimafreundlicher Mobilität und der Förderung von Fuß- und Radverkehr gab der städtische Planungschef einen Überblick über die Maßnahmen und Projekte in Lippstadt. Dass Lippstadt noch mehr kann, ist auch für Heinrich Horstmann klar. „Hierzu braucht es ein starkes Bündnis mit vielen Akteuren, die auch bereit sind, sich zu engagieren und Dinge umzusetzen.“ Darin war er sich mit Moderator Reiner Tippkötter einig, für den das große Stichwort des Abends „Gemeinsam“ lautete.

Vertreter von Verwaltung, Unternehmen und der Aktionsgruppe „Lippstadt for future“ hatten bereits am Nachmittag einen Baum auf einer neu angelegten Streuobstwiese in Rixbeck gepflanzt. Foto: Stadt Lippstadt

Bereits am Nachmittag hatten Vertreter von Verwaltung, Unternehmen und der Aktionsgruppe „Lippstadt for future“ gemeinsam einen Baum auf einer Streuobstwiese in Rixbeck gepflanzt. Die Wiese mit 30 Bäumen war aktuell zur Gründung des Klimabündnisses angelegt worden.

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