Regionalgruppe sensibilisiert junge Menschen

Präventionsprojekt Kreisgesundheitsamt
Mitglieder der Regionalgruppe des Projektes „Verrückt? Na und!“ im Kreis Soest sind (v.l.) Henri Trampe (Selbsthilfe), Jan Oliver Wienhues (Kreis Soest, Projektkoordinator), Kira Hardes, Petra Kerkenberg (Selbsthilfe), Catherina David (Vorstand BAKS), Carsten Hüermann, Claudia Schäfer (LWL-Klinik Lippstadt, Ergotherapeutin, Heinrich Broll (Kreis Soest, Sozialpsychiatrischer Dienst). Foto: Thomas Weinstock/ Kreis Soest

Seelisch fit im Klassenzimmer
Neu gegründete Regionalgruppe sensibilisiert junge Menschen in Schule und Ausbildung

Immer mehr Menschen, zunehmend auch Jugendliche und junge Erwachsene, werden aufgrund einer psychischen Erkrankung behandelt. Deshalb wurde im Kreis Soest eine Regionalgruppe des Projektes „Verrückt? Na und!“ gegründet. Es handelt sich um einen Zusammenschluss von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Kreises Soest, der LWL-Kliniken Lippstadt und Warstein, des SKM Lippstadt, IBAHS Warstein, dem ESTA Bildungswerk, Phönix Soest, der BAKS und Vertretern der Selbsthilfegruppen im Kreis Soest.
„Verrückt? Na und! Seelisch fit in Schule und Ausbildung“ richtet sich an Schülerinnen und Schüler im Alter von 14 bis 25 Jahren, ihre Lehrkräfte und die Schulsozialarbeit. Ziel ist es, Bewusstsein für eine frühzeitige Auseinandersetzung mit seelischer Gesundheit zu schaffen. Das bedeutet: Ängste und Vorurteile abzubauen, Zuversicht und Lösungswege in Krisen zu vermitteln und Wohlbefinden zu fördern.

Jan Oliver Wienhues, Psychiatriekoordinator des Kreises Soest und Regionalgruppenkoordinator: „Wir als Experten für seelische Gesundheit machen bei ‚Verrückt? Na und!‘ mit, weil wir wissen, dass seelische Krisen und Erkrankungen häufig vorkommen und überwiegend in der Jugendzeit beginnen, sie immer noch tabuisiert sind und Betroffene oft zu spät Hilfe finden. Deshalb wollen wir Schülern und Lehrern Wege zeigen, wie sie gemeinsam seelische Gesundheit stärken und Krisen meistern können, damit alle gut ihren Schul- und Berufsabschluss schaffen und das Leben meistern.“

So funktioniert „Verrückt? Na und!“: Ein Team, bestehend aus einem Fachexperten wie einer Psychologin oder einer Sozialarbeiterin bzw. einem Sozialarbeiter und einem Menschen, der seelische Krisen gemeistert hat, besucht Schulklassen oder Auszubildende, um sich mit ihnen und ihren Lehrern offen über die großen und kleinen Fragen zur seelischen Gesundheit auszutauschen. Dies geschieht spielerisch, zum Beispiel im Rahmen von Improvisationstheater. Typische Themen: Leistungsdruck, Mobbing, Trennung der Eltern, Krankheit in der Familie, Süchte, Zukunftssorgen.

Der Höhepunkt des Aktionstags ist stets das persönliche Gespräch mit den Experten. Die Schüler erfahren von Betroffenen, wie sich eine Depression anfühlt oder eine Psychose, wo es Hilfe gibt und was sie selbst, Freunde, Eltern und Lehrer tun können. Interessierte Schulen können sich im Kreisgesundheitsamt an den Regionalgruppenkoordinator Jan Oliver Wienhues unter Telefon 02921/302174 wenden.

Das Konzept „Verrückt? Na und!“ wurde vom „Irrsinnig Menschlich e. V.“ aus Leipzig entwickelt. Es ist Modellprojekt für die Umsetzung der nationalen Gesundheitsziele „Gesund aufwachsen“ und „Depressive Erkrankungen verhindern“. Es wird an über 60 Standorten in zwölf Bundesländern angeboten, darüber hinaus in Österreich, Tschechien und der Slowakei. Schirmherr für die bundesweite Verbreitung ist Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe. Überregionale Kooperationspartner sind die BARMER GEK, die Unfallkasse NRW und die Deutsche Rentenversicherung Westfalen.

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