LWL will Depot für Stadtmuseum Lippstadt

Foto: Stadt Lippstadt
Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger (3.v.r.) übergab den Bewilligungsbescheid an Fachbereichsleiter Hartmut Neutzler (3.v.l.). Die Freude über die Unterstützung teilen (v.l.n.r): Fördervereinsvorsitzender Wilhelm Börskens, Museumsleiterin Dr. Christine Schönebeck, Wolfgang Streblow, Fachdienstleiter Kultur und Weiterbildung und Dr. Hauke-Hendrik Kutscher (LWL-Museumsamt). Foto: Stadt Lippstadt

LWL will Depot für Stadtmuseum Lippstadt mit über 330.000 Euro unterstützen – erster Bewilligungsbescheid übergeben

Der Landschafts­ver­band Westfalen-Lippe (LWL) will die Stadt Lippstadt mit über 330.000 Euro dabei unterstützen, ein Depot für das Stadtmuseum in einem ehemaligen Industriekomplex einzurichten. Das hatte der LWL-Landschaftsausschuss am Freitag (5.10.) in Münster beschlossen. LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger übergab jetzt einen Bewilligungsbescheid über 100.000 Euro an die Stadt Lippstadt. Die Restförderung soll in den kommenden Jahren fließen.
„Die außerordentlich umfangreichen und bemerkenswerten Sammlungsbestände des Museums, die zur Zeit teilweise in schlecht klimatisierten Notdepots untergebracht sind, erfordern dringend ein adäquates Sammlungsdepot“, so Rüschoff-Parzinger. Dazu will die Stadt Lippstadt ein ehemaliges Verwaltungsgebäude eines heimischen Unternehmens an der Hospitalstraße umbauen. Das Gebäude, das der Stadt gehört, befindet sich in verhältnismäßig gutem Zustand. „Der Umbau zu einem modernen, nach konservatorischen Gesichtspunkten gut geeigneten Museumsdepot ist dringend notwendig, das Gebäude in der Nachbarschaft bietet sich dazu geradezu an“, so Rüschoff-Parzinger, die deutlich machte, dass Kultur da hingehöre, wo eine Stadt ihre Wurzeln habe. Sie ließ aber auch durchblicken, dass Depotlösungen dieser Art nach den aktualisierten Förderrichtlinien des LWL nicht mehr gefördert werden. Lippstadt sei der letzte Antrag dieser Art gewesen, den man noch genehmigt habe. „Sie haben mit ihrem Antrag zum richtigen Zeitpunkt alles richtig gemacht“, so Rüschoff-Parzinger. Dabei hob sie auch das große Engagement der Museumsverantwortlichen und der Bürgerschaft für das Museum hervor.

„Ein schöner Tag“ war es auch für Museumsleiterin Dr. Christine Schönebeck. „Das Depot ist ein Meilenstein für die Museumsarbeit in Lippstadt“ freute sich die Hausherrin. Der von ihr maßgeblich formulierte „fundierte Förderantrag“, wie Wilhelm Börskens, Vorsitzender des Vereins der Freunde und Förderer des Museums, deutlich machte, hatte dazu geführt, dass die Stadt Lippstadt mit 30 Prozent den Höchstfördersatz erhalten hatte. „Kultur wird oft als peripherer Bereich in den Kommunen angesehen“, so Börskens. In Lippstadt sei das glücklicherweise nicht der Fall, verwies er auch auf die millionenschwere Sanierung des Stadttheaters. Die Einrichtung des Depots sei nun ein erster wichtiger Schritt für die im Weiteren vorgesehene Sanierung des Museums.

In dem Depot, das in dem Gebäude an der Hospitalstraße entsteht, sollen neben drei Depoträumen, die unterschiedlichen klimatischen Anforderungen der Museumsobjekte gerecht werden, auch ein Materiallager, eine Werkstatt, ein Technikraum und Büroräume für die Inventarisierung entstehen. Das Depot ist so bemessen, dass hier für die Zeit einer schon geplanten Überarbeitung der Dauerausstellung alle Objekte eingelagert werden können. Danach bietet es auch Raum für Nachlässe, mit denen das Museum rechnet.

Hartmut Neutzler, Fachbereichsleiter Zentraler Service, der den Bewilligungsbescheid für die Stadt entgegennahm, bedankte sich für die positive Unterstützung, die man bereits in den Vorgesprächen und bei der Antragstellung vom LWL erhalten habe: „Noch vor einem Jahr hätte ich nicht gedacht, dass wir heute mit diesem Bewilligungsbescheid hier stehen.“ Hinter der Idee und dem Antrag habe viel Herzblut und Überzeugungsarbeit gesteckt, die nun mit dem Bewilligungsbescheid belohnt worden sei.

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