Klimaschutz: „Viel erreicht, aber noch nicht genug“

Das Logo des Klimaschutzmanagements beim Kreis Soest. Grafik: Kreis Soest

Kreis Soest veröffentlicht Tätigkeitsbericht und blickt nach vorn

Erst kürzlich beschloss der Kreistag, dass die Soester Kreisverwaltung und ihre Tochtergesellschaften bereits bis zum Jahr 2030 klimaneutral werden sollen. Was wurde aber in den zehn Jahren von 2010 bis 2019 beim Kreis Soest bereits für den Klimaschutz unternommen und was wurde erreicht? Aufschluss darüber gibt ein Tätigkeitsbericht „10 Jahre Klimaschutzmanagement beim Kreis Soest – eine Übersicht“, den der Kreis Soest auf seiner Homepage www.klimaschutz-kreis-soest.de veröffentlicht hat.

Von 2010 bis 2019 hat der Kreis Soest direkt und indirekt rund 36,8 Mio. Euro in Maßnahmen mit Nutzen für den Klimaschutz investiert. Darunter werden zwar auch Maßnahmen wie die Investition der Entsorgungswirtschaft Soest GmbH (ESG) von allein rund 20 Mio. Euro in das neue Kompostwerk mit Vergärungsanlage in Anröchte gefasst, die zunächst einem anderen Primärzweck als dem Klimaschutz dienen. Aber solche Projekte tragen durch ihre bewusst klimaschonende Konzeption erheblich zur CO2-Reduktion bei. „Durch das bisherige Engagement von Kreistag, Kreisverwaltung und Tochterunternehmen werden alljährlich rund 18.500 Tonnen CO2 eingespart“, betont Landrätin Eva Irrgang. „Das entspricht in etwa den durchschnittlichen jährlichen CO2-Emissionen von 1.900 Bürgerinnen und Bürgern“.

Frank Hockelmann, in Personalunion Sachgebietsleiter für Energie und Klima und Klimaschutzmanager des Kreises, erläutert den Inhalt des Klimaschutz-Berichts: „Aufgelistet sind Aktivitäten der Öffentlichkeitsarbeit, Maßnahmen zur  Beratung bzw. Motivation privater Haushalte und der Wirtschaft für eigene Klimaschutzinvestitionen sowie Projekte im Bereich der kreiseigenen Liegenschaften, der Mobilität und bei der Klimabildung.“ So zum Beispiel die Errichtung von Photovoltaikanlagen durch die ESG, das durch den Kreis Soest zusammen mit der Kreishandwerkerschaft Hellweg-Lippe getragene Berater-Netzwerk „Sanieren mit Zukunft im Kreis Soest“ mit Initialberatungssprechstunden in Rathäusern, Thermografie- und Vortragsaktionen oder das zusammen mit der Wirtschaft kreisweit durchgeführte Ressourceneffizienzprojekt „Ökoprofit“. Auch Maßnahmen zur interkommunalen Klimawandelfolgenanpassung gehörten zur Themenpalette. Hockelmann blickt in diesem Zusammenhang auch nach vorne: „Zukünftig gilt es, Klimaschutz und Klimafolgenanpassung mit den kreisangehörigen Städten und Gemeinden zusammen verstärkt integral zu bearbeiten und dabei auch das Instrumentarium der Digitalisierung zu nutzen.“

Für Dr. Jürgen Wutschka, Dezernent für Regionalentwicklung, ist eines aber klar: „Es ist viel erreicht, aber noch nicht genug. Zwar zeigt die Bilanz der Jahre 2007 bis 2018, dass im gesamten Kreisgebiet rund 10 Prozent der CO2-Emissionen eingespart werden konnten. Das kann aber nur ein Anfang sein. Der interkommunale Weg zur Klimaneutralität bedarf noch weit größerer gemeinschaftlicher Anstrengungen. Es gilt, zukünftig den Klimaschutz als gesellschaftliche Gemeinschaftsaufgabe noch mehr als bisher in den Fokus zu rücken.“

Weitere Informationen im Netz unter www.klimaschutz-kreis-soest.de.

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*