Eine Bewerbung kann Türen öffnen oder eben nicht. Wem es nicht gelingt, schriftlich seine Fähigkeiten und Kenntnisse gekonnt zu präsentieren, hat keine Chance zu einem persönlichen Gespräch bei einem Arbeitgeber eingeladen zu werden. Für Menschen mit Behinderung oder gesundheitlicher Einschränkung ist diese Hürde noch schwerer zu meistern. Daher veranstaltete das Jobcenter Arbeit Hellweg Aktiv (AHA) am vergangenen Donnerstag für diesen Personenkreis ein Job-Speed-Dating im Susato Hotel in Soest.
„Wenn jemand vor mir steht, sagt das mehr aus als die beste Bewerbungsmappe“, resümiert Klaus Sonntag, Personalverantwortlicher bei der Deutschen Post DHL Group in Dortmund. „Ich muss zugeben, eben habe ich eine Person kennengerlernt, die ich aufgrund der Bewerbung allein nicht eingeladen hätte. Im persönlichen Gespräch hat mich der Bewerber aber so überzeugt, dass ich direkt einen Probearbeitstag mit ihm vereinbart habe.“ So wie er nutzten zwölf weitere Arbeitgeber das Job-Speed-Dating, um direkt potentielle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kennenzulernen. „Dass die Bewerber körperliche Einschränkungen haben, ist für uns kein Problem“, so Sonntag. „Wichtig ist, dass die Bewerber, motiviert sind und die an sie gestellten Aufgaben erledigen können.“
Die Anforderungen an die Zusteller sind dabei recht hoch. So müssen täglich neben der Briefzustellung schwere Pakete gehoben und verteilt werden. Und auch der logistische Bereich im Hintergrund muss reibungslos funktionieren. „Wir haben gute Erfahrungen mit der Einstellung von Schwerbehinderten gemacht. Je nach Schwere der Einschränkung kommen wir unseren Mitarbeitern entgegen und verkleinern zum Beispiel Zustellbezirke“, berichtet der Personaler. Das motiviert und sorgt für ein langfristiges Arbeitsverhältnis. Für die Bewerber und Arbeitgeber war der Tag ein voller Erfolg. Insgesamt wurden 88 vertiefende Vorstellungsgespräche mit dem Ziel von Einstellungen vereinbart.
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