Start nach Zulassung des Impfstoffs – KVWL bereitet Terminvergabe vor
Die letzten Schilder werden noch aufgehängt, ansonsten meldet der Kreis Soest das Impfzentrum, das in Soest, Senator-Schwartz-Ring 26, in einer Halle der Firma Eaton – CEAG Notlichtsysteme GmbH entstanden ist, termingerecht zum 15. Dezember einsatzbereit. Damit ist gesichert, dass, sobald ein Impfstoff in Deutschland zugelassen und verfügbar ist, mit den Impfungen begonnen werden kann.
Konkret geht es dann zunächst mit mobilen Teams in die Pflegeeinrichtungen im Kreisgebiet. Vor Ort im Impfzentrum wird daher voraussichtlich zunächst eine Impfstraße mit drei bis vier Impfplätzen in Betrieb genommen. Wenn genügend Impfstoff verfügbar ist, sollen zwölf Patientinnen und Patienten parallel geimpft werden (vier Impfstraßen). „Sofern alle Rahmenbedingungen stimmen, können wir am Tag über 1.000 Patienten impfen“, so Landrätin Eva Irrgang. „Wir wissen noch nicht, wann und in welcher Menge Impfstoff für uns zur Verfügung gestellt wird.“ Der Kreis Soest habe seine Hausaufgaben gemacht, die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) ebenfalls, betont Frau Irrgang und ergänzt: „Nun warten wir auf den Impfstoff und damit die Möglichkeit, Termine an Menschen zur Impfung vergeben zu können.“
Dr. Heinz Ebbinghaus, Ansprechpartner der KVWL vor Ort: „Jeder, der geimpft werden möchte, wird geimpft werden, wenn auch nicht alle sofort. Bis dahin gilt es weiter, respektvoll und achtsam mit dem Virus und den Mitmenschen umzugehen. Ebenso ist es wichtig, die AHA-Regeln einschließlich konsequentem Lüften und Benutzung der Corona-Warn-App weiter zu beachten. Wir erarbeiten seitens der KVWL ein Terminvergabesystem und vergeben Termine, wenn wir das Signal bekommen, dass Impfstoff verfügbar ist. Der Vorlauf wird in der Regel drei Tage betragen und die Anrufer bekommen direkt sowohl den Erst- als auch den Zweittermin.“
Denn nur, wer einen Termin hat, kann auch geimpft werden. Dr. Friederich Acquistapace, ärztlicher Standortleiter der KVWL im Impfzentrum Soest, betont: „Wir haben keine Planungssicherheit, was die zeitliche Verfügbarkeit des Impfstoffes angeht, wir können nur die Organisation im Hintergrund so stringent wie möglich gestalten. Und das bedeutet unter anderem, dass die Menge der am Tag zu verimpfenden Dosen genau geplant sein muss, um am Ende des Tages weder jemanden abweisen noch Impfstoff verfallen lassen zu müssen.“
Wer einen Termin hat, kann sowohl mit dem PKW als auch mit dem ÖPNV zum Impfzentrum kommen; wer Assistenz benötigt, kann diese vorab bestellen. Am Eingang wird zunächst die Körpertemperatur gemessen und der Termin geprüft. Im Inneren des Impfzentrums geht es zunächst zum Check-In, wo die Impfberechtigung geprüft wird, also ein Nachweis des Alters oder die Überweisung vom Arzt, und die Unterlagen ausgegeben werden, sofern diese nicht bereits ausgefüllt mitgebracht wurden.
Von dort aus geht es in den Aufklärungsbereich, wo noch einmal ärztliches Personal für Rückfragen bereitstehen. Hiernach folgt die eigentliche Impfung in einer der Impfkabinen. Geimpft wird in den Oberarm. Nach der Impfung bleiben die Patienten noch zur Beobachtung auf etwaige Impfreaktionen im Ruhebereich, bevor sie den Check-Out besuchen, wo die Impfung dokumentiert wird.
Bei allen Bewegungen im Impfzentrum steht der Infektionsschutz an erster Stelle. Das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes sowie das Einhalten des vorgeschriebenen Mindestabstands sind dabei ebenso selbstverständlich wie das Vermeiden von Stauungen oder das Kreuzen von Wegen. Darum ist das Impfzentrum als Einbahnstraße konzipiert. Auch wird regelmäßig gelüftet, daher ist es sinnvoll, einen Mantel zu tragen.
Landrätin Eva Irrgang ist sicher: „Es werden im Betrieb immer wieder Dinge auffallen, die wir verbessern können – die Arbeitsgrundlage dafür ist aber nun geschaffen. Wir leisten, was uns möglich ist, um das Pandemiegeschehen im Kreis Soest so schnell wie eben möglich einzudämmen. Jeder einzelne kann dazu beitragen, sei es durch das Vermeiden von Kontakten oder durch eine Impfung.“
Geimpft wird nach den gemeinsamen Empfehlungen von Ständiger Impfkomission (STIKO), Ethikrat und Leopoldina. Damit beginnen die mobilen Teams mit den Impfungen bei Menschen mit besonders hohem Risiko für schwere oder tödliche Verläufe einer COVID-19 Erkrankung (BewohnerInnen von Senioren- und Altenpflegeheimen, Personen im Alter von 80 Jahren und mehr). Zeitgleich wird Personal in Krankenhäusern sowie Menschen, die engen Kontakt zu den so genannten „vulnerablen Personengruppen“ haben, geimpft.
In einer zweiten Phase kommen dann Menschen zwischen 65 und 80 Jahren dazu, ebenso das Personal aus systemrelevanten Berufen, die bislang nicht betroffen waren. Erst ab dem Sommer wird damit gerechnet, flächendeckend impfen zu können. Regelmäßig aktualisierte Informationen sind unter der Internetadresse www.kreis-soest.de/impfzentrum zu finden.
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