Grußwort von Landrätin Eva Irrgang zum neuen Jahr

Landrätin Eva Irrgang, Kreis Soest

Ihr Neujahrsgrußwort verbindet Landrätin Eva Irrgang mit einem Appell an alle Bürgerinnen und Bürger, sich impfen und boostern zu lassen.  Das sei der Schlüssel, die Tür zum Ausweg aus der Pandemie zu öffnen. Gleichzeitig fordert sie dazu auf, den Blick nach vorne zu richten und die Zukunft zu gestalten. Sie verweist in diesem Zusammenhang auf die Nachhaltigkeitsstrategie „Kreis Soest 2030“ und wegweisende digitale Modellprojekte.

Das Neujahrsgrußwort der Landrätin im Wortlaut:

 Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

nach 2020 hat die Gesellschaft für deutsche Sprache auch 2021 einen Begriff zum Wort des Jahres erklärt, der keinen Zweifel daran lässt, welches Thema schon im zweiten Jahr hintereinander das gesellschaftliche Leben und damit die öffentlichen Debatten wie kein anderes bestimmt.  Wenig überraschend lautete das Wort des Jahres im Vorjahr „Corona-Pandemie“, im abgelaufenen Jahr wurde „Wellenbrecher“ gekürt. Dieses Substantiv umschreibt im übertragenen Sinne Maßnahmen gegen Covid-19, aber auch eine Person, die sich nach diesen richtet.

Wir alle müssen individuell zu einem „Wellenbrecher“ werden. Das ist die Voraussetzung dafür, dass wir nach den als quälend lang empfundenen zurückliegenden Monaten nicht noch ein ganzes weiteres Jahr oder gar noch länger unter den Auswirkungen der Pandemie zu leiden haben. Jeder und jede müssen begreifen, dass in dieser für unser ganzes Land so bedrohlichen Notlage nach wie vor die Eigenverantwortung eines jeden, einer jeden Einzelnen auch gefragt ist. Dazu gehört der Verzicht auf unnötige Kontakte und damit auf viele Angebote des öffentlichen Lebens. Dazu gehört aber auch die Einsicht, dass wir nur mit einer Impfung gegen Covid-19 den Schlüssel besitzen, die Tür zum Ausweg aus der Pandemie zu öffnen. Deshalb mein dringender Appell an Sie alle: Lassen Sie sich impfen, lassen Sie sich boostern! Sie schützen sich selbst, Sie schützen Ihre Verwandten, Freunde und Nachbarn!

Über hunderttausend Tote haben wir bereits bundesweit zu beklagen, mehrere Hunderttausend leiden in Deutschland an Spätfolgen der Infektion. So gilt am Ende des zweiten Pandemiejahres mein Mitgefühl all denjenigen, die einen lieben Menschen durch das tückische Virus verloren haben. Und ich bin mit meinen Gedanken bei all denjenigen, die nach der Infektion noch nicht wieder gesundet sind und wünsche ihnen eine gute und endgültige Besserung. Mein Dank und meine Anerkennung gelten all denjenigen, die in der Kreisverwaltung, in den Kommunen, im Gesundheitswesen oder an anderer Stelle bei der Bekämpfung der Pandemie bis zur Erschöpfung gefragt und beansprucht sind. Auch der guten Arbeit unseres Gesundheitsamtes ist es zu verdanken, dass die Infektionszahlen und die Inzidenzwerte im Kreis Soest im Vergleich zu anderen Regionen relativ niedrig geblieben sind.

Trotzdem dürfen wir gerade zu Beginn eines neuen Jahres nicht wie das sprichwörtliche Kaninchen vor der Schlange verharren. Wir müssen den Blick nach vorne richten. Meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Kreisverwaltung haben es auch unter den Herausforderungen der Pandemie geschafft, die wichtigen Dienstleistungen für die Bürgerinnen und Bürger aufrechtzuerhalten, darüber hinaus entscheidende Weichenstellungen vorzunehmen und Beiträge zur Gestaltung unserer Zukunft zu leisten.

Der Kreis Soest hat sich im abgelaufenen Jahr intensiv dem wohl drängendsten Problem gewidmet, den immensen Herausforderungen zum Erhalt eines lebenswerten Planeten. Die Nachhaltigkeitsstrategie „Kreis Soest 2030“ hat in wenigen Monaten Gestalt angenommen und wird sich zu einem handlungsleitenden Grundsatz für unsere Arbeit in den nächsten Jahren entwickeln. Sie wird Schwerpunkte im Bereich Klima- und Umweltschutz, aber auch in der Digitalisierung und der globalen Verantwortung setzen. Wir alle, die Verwaltungen und die Bürgerinnen und Bürger im Kreis Soest, können unseren Beitrag zum Erreichen der Agenda 2030 der Vereinten Nationen mit ihren 17 Zielen für eine nachhaltige Entwicklung leisten.

Daneben haben wir es geschafft, mit konkreten innovativen Projekten die Digitalisierung voranzutreiben. Einfach mit dem Bus oder der Bahn fahren, ohne am Automaten ein Ticket zu buchen? Im Kreis Soest ist das keine Zukunftsmusik mehr. Wir entwickeln ein Smartphone basiertes sowie barrierearmes Ein- und Ausstiegssystem. Außerdem haben wir im Rahmen des Projekts Ride4All mit sieben Partnern erstmals einen autonom fahrenden (Klein-)Bus in Soest auf die Straße gebracht. SOfia, so heißt das Fahrzeug, steht für „Soest fährt inklusiv und autonom“. Das Projekt ist erfolgreich abgeschlossen worden. Und mit Helmo haben wir das Verkehrsangebot in Anröchte und Erwitte erweitert. „Mobilität auf Bestellung“ ist das Stichwort, die Kundinnen und Kunden suchen selbst aus, wann sie fahren möchten – bestellen den Bus einfach per App.  

Unsere innovativen Ideen finden überregional Anerkennung. So wurde das Projekt Smart4You, das wir mit der Regionalverkehr Ruhr-Lippe und den Kommunen Bad Sassendorf, Möhnesee und Soest durchgeführt haben, im Bundeswettbewerb „Gemeinsam erfolgreich. Mobil in ländlichen Räumen“ ausgezeichnet. Hier geht es darum, die Angebote des öffentlichen Personennahverkehrs im Kreis Soest insbesondere für Menschen mit Mobilitäts- oder Sinneseinschränkungen noch besser zugänglich zu machen. Die erfolgreiche Bewerbung im Wettbewerb „Wasserstoffregionen in Deutschland“ trägt ebenso wie die Weiterentwicklung des Klimaschutzkonzeptes auf der Basis der bereits erarbeiteten Klimafolgenanpassungsstrategie zur Ausrichtung des Kreises Soest als klimaneutrale und nachhaltige Region bei.

Doch neben allen Zukunftsperspektiven und neuen Möglichkeiten wollen wir alle wohl zunächst einmal zurück in unser normales Leben. Deshalb werden wir mit großer Anstrengung und allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln im Jahr 2022 den Kampf gegen die Pandemie fortsetzen. Unsere mobilen Impfaktionen und unsere ständige Impfstelle sind Werkzeuge dafür, die Impfquote zu verbessern und dem Corona-Albtraum endlich ein Ende zu setzen. So habe ich die Hoffnung, dass ich die Pandemie nur noch rückblickend streifen muss, wenn ich mich Ende des Jahres wieder an Sie wende.

Mit dieser Zuversicht wünsche ich Ihnen trotz der schwierigen Umstände ein gutes, friedliches und gesundes neues Jahr! Sorgen wir auch 2022 füreinander – für die eigene Gesundheit und für die unserer Mitmenschen!

Ihre
Eva Irrgang  
Landrätin

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