Neue Heimat Lippstadt: Ein Fotoprojekt der besonderen Art

Fotostory
Der leibhaftige Graf Bernhard überrascht mit seinem Besuch die Kinder an der Stiftsruine

Verein der West Thrakien Türken engagiert sich in Bildungsprojekt für Flüchtlingskinder

Lippstädter Migrantenvereine haben in Verbindung mit Ehrenamtlichen ein Projekt ins Rollen gebracht, das sich um Bildung und Integration von Kindern aus Zuwandererfamilien bemüht. Erst im vergangenen Herbst wurde der erste Teil des Fotoprojekts erfolgreich abgeschlossen, bei dem die Kinder ihre Flucht dokumentieren konnten, jetzt – im zweiten Durchlauf – durften die Kinder erneut mit der Kamera losziehen und ihre neue Heimat Lippstadt porträtieren. „Mit dem Projekt sprechen wir gezielt Flüchtlingskinder und andere Kinder mit ausländischen Wurzeln an, die nur schwer Zugang zu Bildungsmöglichkeiten haben und zeigen ihnen spielerisch den Umgang mit modernen Medien“, so der Vorsitzende des Bildungs- und Kulturvereins der West Thrakien Türken, Alpay Ahmet.

wa0055Vor wenigen Tagen fand in der Thomas Valentin Bücherei die Abschlussveranstaltung „Lesen macht stark: Lesen und digitale Medien“ statt, bei der rund 40 Migrantenkinder zwischen acht und fünfzehn Jahren mitwirken durften. „Ziel des Projekts war es, dass die Kinder ihr neues Zuhause Lippstadt mit all seinen Sehenswürdigkeiten kennenlernen. Außerdem wollten wir den Kindern spielerisch die Freude an Büchern und Medienkompetenz vermitteln“, berichtet Projektleiterin Maria Massidda, die auch Mitglied im Integrationsrat der Stadt Lippstadt ist.

 

36So war auch die zweite Runde des Projekts in mehrere Abschnitte gegliedert: Bei einem Treffen in der Thomas-Valentin-Stadtbücherei haben die Verantwortlichen mit den Kindern ein Suchspiel veranstaltet, bei dem sie mit dem Tablet PCs QR-Codes abscannen mussten, um Hinweise auf ein Buch zu erlangen. Mit diesen Hinweisen sollten sie das entsprechende Buch finden und eine Frage zum Inhalt beantworten.

 

img_0301Ein weiteres Treffen stand ganz im Zeichen einer Stadtführung durch Lippstadt. Die Sehenswürdigkeiten der Stadt entdecken, fotografieren und im Anschluss eine Fotostory daraus machen – das war das Ziel dieser Etappe. „Der Clou der Stadtführung war, als der leibhaftige Graf Bernhard die Kinder an der Stiftsruine überraschte“, berichtet Alpay Ahmet ebenfalls Projektleiter und Vorsitzender des Vereins der West Thrakien Türken Lippstadt.

 

 

img_0020-2In den Vereinsräumen in der Cappelstraße 18 fand dann auch das dritte Treffen des Projekts statt: Die Kinder konnten ihre selbst geschossenen Lippstadt-Fotos nun zu einer Geschichte zusammenfügen – mit Hilfe eines Bildbearbeitungsprogramms, das es ermöglichte, verschiedene Szenen des Erlebten darzustellen und die Stories durch Sprechblasen oder auch Emojis lebhafter zu gestalten. Betreut wurden die Kinder das ganze Projekt über von ehrenamtlichen Helfern, sowie den Projektleitern Maria Massidda und Alpay Ahmet und Vertretern der Stadt Lippstadt.

 

 

wa0005Mit dem Projekt haben wir bewiesen, dass verschiedene Migrantenvereine und andere Institutionen erfolgreich zusammenarbeiten können, wenn es um eine gute Sache geht“, sagt Alpay Ahmet. An dem Projekt waren nämlich nicht nur der Bildungs- und Kulturverein der West Thrakien Türken Lippstadt beteiligt, sondern auch der Türkische Elternverein sowie weitere Organisationen wie der Lippstädter Studentenverein Nexxage e.V und Vertreter der Stadt wie Werner Kalthoff  als Fachdienstleiter Soziales und Integration und Büchereileiterin Ulrike Weyrich.

Der Bildungs- und Kulturverein der West Thrakien Türken Lippstadt hat bereits angekündigt, sich künftig noch mehr nach außen zu öffnen. Bisher habe es der Verein vor allem als Aufgabe gesehen, seine Mitglieder – die übrigens einer türkischen Minderheit in Griechenland angehören und griechische Staatsbürger sind – in Form von Deutschkursen für Erwachsene, muttersprachlichem Ergänzungsunterricht für Kinder oder Hilfen bei Behörden- und Konsulatsangelegenheiten zu unterstützen. Nun wolle man sich künftig noch weiter einer interessierten Allgemeinheit öffnen und Begegnungen initiieren, sei es beim Tag der Kulturen am 4. Juni oder bei einem Tag der Offenen Tür in den Räumlichkeiten des Vereins in der Cappelstraße,  so Alpay Ahmet. Auch ein gemeinsames Fastenbrechen mit Gästen sei geplant, so Ahmet. Derzeit hat der Verein 67 Mitglieder. Bei Interesse steht der Vorsitzende unter Telefon 0174 3112754 für Fragen zur Verfügung.

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