Alternative Antriebe im städtischen Einsatz

Mit alternativen Antrieben im Dienst unterwegs (v.l.): Jürgen Brieskorn, technischer Leiter des Stadttheaters, mit dem CNG-Pritschenwagen, Wilhelm Jütte von der Stadtwacht mit dem Renault ZOE und Jan Mertens mit dem Elektronutzfahrzeug der Stadtbildpflegekolonne. Bei der Anschaffung neuer Fahrzeuge prüft Baubetriebshofleiter Daniel Utzel (r.), ob es aus dem Bereich der alternativen Antriebe leistungsfähige Fahrzeuge für den vorgesehenen Einsatz gibt. Foto: Stadt Lippstadt

Möglichkeiten werden für jeden Einzelfall geprüft

Der Renault Zoe, ein Elektrofahrzeug, parkt neben dem CNG-betriebenen Pritschenwagen. Direkt daneben das Nutzfahrzeug der Stadtbildpflegekolonne, das sich ebenfalls elektrobetrieben durch die Innenstadt bewegt. In verschiedenen Bereichen und für unterschiedliche Zwecke probiert die Stadt Lippstadt seit einiger Zeit alternative Antriebstechnologien bei Fahrzeugen aus und sammelt Erfahrungen hinsichtlich der Einsatzmöglichkeiten.

So ist der Renault Zoe bei der Stadtwacht im Einsatz und der CNG-betriebene Pritschenwagen dient aktuell der KWL für die Logistik zwischen den alternativen Theaterspielorten. Die vierköpfige Stadtbildpflegekolonne bedient sich eines Elektronutzfahrzeugs, das auf seiner Pritsche noch rund 1.200 Kilogramm zuladen und einen Anhänger mit rund zwei Tonnen ziehen kann. „Das muss auch so sein, denn die Mitarbeiter der Kolonne müssen sowohl Arbeitsgeräte als auch Materialien transportieren können und da kommt schon mal schnell eine Tonne an Zusatzlast zusammen“, so Baubetriebshofleiter Daniel Utzel, der für die Anschaffung der städtischen Fahrzeuge zuständig ist. Und so wäre beispielsweise ein CNG-Fahrzeug für den Einsatz der Stadtbildpflegekolonne keine Alternative gewesen, da unter anderem die Fahrzeugdimensionen zu groß und die Nutzlast zu gering für die Einsatzgebiete der Kolonne ausfallen.

Bei jeder Neuanschaffung geht es für Daniel Utzel darum in die „Einzelfallprüfung“: Wofür wird das Fahrzeug benötigt und gibt es aus dem Bereich der alternativen Antriebe leistungsfähige Fahrzeuge für den vorgesehenen Einsatz, sind die Fragen, mit denen er sich dann auseinandersetzt. Und auch die Wirtschaftlichkeit spielt eine Rolle. Da Land und Bund aktuell insbesondere die E-Mobilität fördern, können Kommunen bei der Anschaffung entsprechender Fahrzeuge hohe Zuschüsse erwarten. Mit 40 Prozent wurde daher auch die Anschaffung des Elektronutzfahrzeugs der Stadtbildpflegekolonne gefördert. „Bei einem Anschaffungspreis von 56.000 Euro macht sich das natürlich schon bemerkbar“, so Utzel.

Allerdings hat auch der E-Antrieb noch Grenzen. „In bestimmten Bereichen ist die Technologie leider noch nicht so weit, dass es echte Alternativen gibt“, blickt BBH-Leiter Utzel vor allem auf die großen Lkw und Müllfahrzeuge. Hier seien die Entwicklungen noch nicht so ausgereift, dass reibungslose Abläufe zum Beispiel im Bereich der Müllabfuhr und des Winterdienstes garantiert seien. „Aber“, so Utzel, „wir beobachten den Markt und die Entwicklungen natürlich und ziehen die neuesten Erkenntnisse zu sämtlichen alternativen Antriebstechnologien bei jeder weiteren Fahrzeuganschaffung in Betracht.“ Für ein weiteres Fahrzeug der Stadtwacht prüft Utzel aktuell daher Möglichkeiten aus dem CNG-Bereich. Grundsätzlich steht der Baubetriebshofleiter auch mit Kollegen anderer Kommunen im Austausch, die sich um die Fahrzeugbeschaffung kümmern. „Wir sammeln aktuell alle unsere Erfahrungen und profitieren natürlich untereinander auch von den jeweiligen Erfahrungswerten“, sagt Utzel.

Viele Erfahrungen hat die Stadtverwaltung bereits mit dem E-Smart gemacht. Seit fünf Jahren ist das Fahrzeug im Einsatz und eines der beliebtesten Fortbewegungsmittel für die Mitarbeiter, wenn es durch die Stadt und die nähere Umgebung geht. Mit E-Antrieb können außerdem auch die radfahrenden Mitarbeiter der Verwaltung ihre Wege durch die Stadt bestreiten, denn neben den „klassischen“ Diensträdern stehen auch zwei E-Bikes zur dienstlichen Nutzung zur Verfügung.

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