Stadt erhält 450.000 Euro Förderung für technische Weiterentwicklung des Sport- und Freizeitgeländes
Der Jahnplatz soll digital werden: Nachdem das öffentliche Sport- und Freizeitgelände in den vergangenen Jahren unter dem Titel „Jahnplatz 2020“ mit zahlreichen Angeboten wie einem Bewegungsparcours, einer Calisthenics-Anlage, einer Skateanlage und einem Chill- und Grillplatz aufgewertet wurde, soll die Nutzung des Geländes mit digitaler Unterstützung in Zukunft noch attraktiver werden.
In einem Modellprojekt soll ein System entwickelt werden, das es zum Beispiel ermöglicht, mithilfe eines einzelnen Chips die Lichtanlagen auf dem Jahnplatz zu steuern, Schließmechanismen an Türen und Spinden zu bedienen, eine digitale Zeitnahme beim Joggen zu aktivieren oder eine interaktive Torwand zu aktivieren. „Im Idealfall ist der Jahnplatz dann eine Art Outdoor-Fitnessstudio“, sagt Klaus Böhm von der Koordinierungsstelle Sport bei der Stadt Lippstadt, der schon das Projekt „Jahnplatz 2020“ koordiniert hat. „Die gute Resonanz auf dieses Projekt sowohl von Nutzern als auch von zahlreichen Sponsoren, die sich an der Verwirklichung beteiligt hatten, waren für uns Ansporn, weitere Ideen für die Nutzung des beliebten Geländes zu entwickeln“, führt er weiter aus.
Und diese Ideen kommen nicht nur bei Sportlern, sondern auch beim Land Nordrhein-Westfalen gut an, denn das Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie stellt im Rahmen der Förderung digitaler Modellregionen nun knapp 450.000 Euro Förderung für die Umsetzung der Digitalisierung des Jahnplatzes zur Verfügung. In der „Digitalen Modellregion“ arbeiten die Stadt Soest, der Kreis Soest sowie Lippstadt und Iserlohn zusammen an der Entwicklung von Projekten im Bereich e-Government und digitale Stadtentwicklung. Als Projekt, das in diesem Zusammenhang entsteht, soll die Digitalisierung des Jahnplatzes Modellcharakter haben und im Idealfall später übertragbar auf öffentliche Sportflächen auch in anderen Kommunen sein.
Zunächst stehen jetzt aber weitere Überlegungen und Recherchen für den Lippstädter Jahnplatz an: „Die Grundidee hinter allem, was wir jetzt mit verschiedenen Partner austüfteln werden, ist, dass wir es Sportlern und weiteren Nutzern ermöglichen wollen, sich möglichst frei auf dem Jahnplatz zu bewegen“, so Böhm. Heißt konkret: Handy, Handtuch, Schlüssel und Getränke können im Schließfach verschwinden und trotzdem kann die Infrastruktur mit Lichtanlagen, Messsystemen und anderen Angeboten, die einer technischen Steuerung bedürfen, genutzt werden. Ideen für die Digitalisierung des Jahnplatzes sammelt Klaus Böhm zum Beispiel bei Sportveranstaltungen. „Wenn bei einem Straßenlauf eine Zeitnahme mit einem Chip eingerichtet werden kann, warum sollte das dann nicht auch festinstalliert funktionieren?“, überlegt er. Neben der Aufgabe, die passenden Angebote für den Jahnplatz zu finden, wird in der weiteren Entwicklung die große Herausforderung sein, die verschiedenen Angebote und Anbieter in einem System zusammenzuführen. „Für den Nutzer soll es am Ende ja ein einfaches, selbsterklärendes System sein“, so Böhm. Dazu soll dann auch eine App gehören, die sportliche Ergebnisse erfasst und es eventuell auch ermöglicht, mit anderen Individualsportlern in einen digitalen Wettbewerb zu treten.
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